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Teile geprüft, Einbau Kontrollsystem beginnt

Einige überaus erfolgreiche Tage liegen hinter mir. 🙂

Zuerst musste der Prüfer mal wieder herhalten und viele Einzelteile (>100) abnehmen. Die waren soweit OK, lediglich ein Teil wurde berechtigterweise bemängelt (da war an einer Abkantung ein Riss, den ich selbst nicht gesehen hatte). Danach alle Aluteile flugs zum Eloxieren und die Stahlteile zum Verschweißen gebracht.

Der Eloxierer hatte einen halben Tag später schon alle Teile fertig, so dass das Kontrollsystem nun konkrete Formen annehmen kann!

Zunächst den Gas- und Trimmhebel nebst zentraler vorderer Sitzbefestigung zusammengebaut bzw. vernietet:

Gas- und Trimmhebel.

Gas- und Trimmhebel.

Dann alle Flansche und Anschlagringe auf dem Klappen-Verbindungsrohr peinlich genau ausgerichtet und im Rumpf auf Passung (+Bewegungsspielraum!) geprüft. Dann die Kugelgelenklager GE6UK in die „Ohren“ eingepresst und verstemmt. Anschließend die Löcher für die Anbauteile in das Rohr gebohrt, mit Metallkleber verklebt sowie mit Blindnieten vernietet:

Klappen-Verbindungsrohr, zusammengebaut.

Klappen-Verbindungsrohr, zusammengebaut.

Bugradanlenkung

Weitere Teile für die Bugradanlenkung hergestellt. Der Gabelkopf aus AW 7075 hat mich mal wieder Nerven (und 2x Ausschuss) gekostet, bis er fertig war (vertraue niemals einem Teilapparat)…

Das kurze Rohr ist aus 25CrMo4, rotglühend am Ende zusammengebogen und das Langloch mal zur Abwechslung händisch ausgefeilt.

Teile für Bugradanlenkung.

Teile für Bugradanlenkung.

Bugradanlenkung

Die Bugradstrebe braucht noch einige Teile zur Anlenkung per Pedale. Daher die Schmalversion der Anlenkungshülse aus AW 7075 nebst dem Klemmring hergestellt, welcher später in der Bugradstrebe für die kraftschlüssige Verbindung sorgt. Wichtig: Die Anlenkungshülse bekommt im Gegensatz zum Plan kein Gewinde, sondern nur ein Durchgangsloch da sonst die gewünschte Klemmwirkung nicht erreicht werden kann (im Bild fehlen noch die dazu notwendigen Kontermuttern).

Anlenkungshülse Bugrad (II).

Anlenkungshülse Bugrad (I).

Beim Klemmring habe ich die den Gewindelöchern gegenüberliegende Seite ausgefräst, da mein FEM mir gesagt hat, dass dieses Material nicht trägt. Weitere Änderung zu den Plänen: Mindesteinschraubtiefe der M8-Schrauben im Alu nach Norm beachten (1,1 x D) => Innendurchmesser des Klemmrings muss kleiner werden!

Anlenkungshülse Bugrad (I).

Anlenkungshülse Bugrad (II).

Weitere Halter für Umlenkrollen Bugrad

Meister des Verschnitts oder: Wie so ein einfaches Teil so lange dauern kann…

Fehlerquellen bei der Fertigung: Was soll ich sagen, das sind ganz offensichtlich etliche (weil ich jede davon durchprobiert habe)…

  • Einmalwerkzeug zum Spannen in der Fräse benötigt
  • 3 Aufspannungen je Teil → Nullpunkte jedes mal neu zu finden…
  • 2 Teile, 1 davon spiegelverkehrt
Halter für Umlenkrollen C0.

Halter für Umlenkrollen C0.

Das letzte, noch fehlende Loch zur Befestigung an der Bugradverstrebung wird gebohrt, wenn das „Ohr“ um besagte herumgewickelt wurde.

Halter für Umlenkrollen Bugrad

Die Umlenkrollen für die Bugradanlenkung mittels Seilen brauchen Halter, welche an den Spanten C0 bzw. C1 festgeschraubt werden. Die vom Konstrukteur vorgeschlagene Lösung an C1 hat mir sowas von nicht zugesagt (Biegeteil aus 1,5 mm AW 2017; biegt sich zu leicht auf, wenn das Seil weg will, liegt nicht flächig auf, …). Also eine neue konstruiert.

Meine Konstruktion ist zwar deutlich komplizierter (2 h pro Stück trotz CNC-Fräse) herzustellen, umfasst allerdings die Umlenkrolle nebst Seilzug vollflächig (=> das Seil kann nicht mehr herausspringen). Der Halter aus AW 7075 ist ein halbes g leichter als das Original und gleichzeitig in der Belastungsrichtung 4x stabiler:

Halter Umlenkrollen.

Halter Umlenkrollen.

Fahrwerksbolzen, Flaperons

Dasnk der neuen Drehbank auch mal an härteren Stahl gewagt und die neutrale Faser der Fahrwerksbolzen aus 42CrMo4 mit Ø6 mm ausgebohrt. Mein Prof an der Uni hätte gesagt: „Nach längerer, aber einfacher Arbeit…“ spart man knapp 66 g:

Fahrwerksbolzen Roh.

Fahrwerksbolzen Roh.

Fahrwerksbolzen ausgebohrt.

Fahrwerksbolzen ausgebohrt.

Dann mal wieder eine Episode unter dem Stichwort „Lehrgeld“. Die Flaperons links/rechts werden über ein zentrales Alu-Torsionsrohr(bei mir aus 35×1,5 mm² AW 7020) verbunden, welches Löcher zur Gewichtserleichterung bekommt. Am Abfallstück probiert und schnell festgestellt, dass Ausbohren mit Ø16 mm ohne Rattermarken nicht möglich ist (auch nicht mit dem Stofftrick). Also Ø6 mm vorgebohrt und die Fräse den Rest erledigen lassen…

… sollen …

… wenn es nicht vermessen von mir gewesen wäre, zu sagen, ich hätte mich vermessen… eine Bohrung saß genau 10 mm daneben. Zum Glück noch ein Stück Rohr dagehabt, aber da war eine dicke Macke drin. Nach dem Bohren der Löcher ist die irgendwie verschwunden… Tipp: Dort, wo Befestigungsflansche sitzen, keine Erleichterungsbohrungen anbringen.

Klappen-Verbindungsrohr (unten) sowie Knüppel-Verbindungsstange.

Klappen-Verbindungsrohr (unten) sowie Knüppel-Verbindungsstange.

Umlenkröllchen

Die Ruderpedale benötigen zur Anlenkung des Bugrads 4 kleine Umlenkröllchen aus Nylon. Kurze Runde an der neuen Drehbank (Bernardo Profi 550 WQ), Lochkreis an der CNC-Fräse gebohrt, fertig:

Umlenkrollen.

Umlenkrollen.

Seitliche Anlenkhebel Klappen

… die sind jetzt auch fertig. Bearbeitungsreihenfolge des 4 mm starken AW 2017 ist hier etwas vertrackt:

  1. Die untersten beiden Löcher ganz sowie die oberen 3 Löcher mit Ø6 vorbohren. Aussenkontur fräsen.
  2. Erhitzen (Kernseife…), abschrecken, um R=4 mm biegen.
  3. Auf jeder der 3 gebogenen Abschnitte alle Löcher fertigbohren. Ø14 K6 für das Gelenklager ausreiben.

Gerade bei den letzten beiden Schritten macht die Aufspannung reichlich Mühe. Das resultierte bei mir in 1x Ausschuss (wie immer, Murphy sei dank, bei dem allerletzten Bearbeitungsschritt).

Fertige Anlenkhebel.

Fertige Anlenkhebel.

Lagerung Klappenverbindungsrohr

Mal wieder was, das besser / leichter geht… den Winkel aus AW 7075 hergestellt (=aus dem Vollen gefräst, biegen dieser Dicke ist reichlich heikel), der Lagerungsring aus 6 mm starkem Nylon lässt sich mittels Presspassung innen in diesen einsetzen (danke für den Tipp, Mario).

Lager für Klappen-Verbindungsrohr.

Lager für Klappen-Verbindungsrohr.

Biegen von 25CrMo4-Rohr

Preisfrage: Wie plattet man dünnwandiges 18×1 25CrMo4-Rohr ab, ohne, dass es an den Kanten bricht? Dazu gibt einem der Konstrukteur wenig Hinweise… Etliche Fehlversuche von Mario (erhitzt, nicht erhitzt, angesägt, etc.) zeigen, dass das nicht so trivial ist. Für mich funktionierende Lösung:

  1. Abstandshalter im Schraubstock auf gewünschte Enddicke kleben, Schonbacken aufziehen (abgerundete Kanten!)
  2. 3xØ als Länge auf dem Rohr markieren,
  3. diesen Teil mit dem Brenner gleichmäßig und rotglühend (Kirschrot) erhitzen  und
  4. schließlich zügig mit dem Schraubstock quetschen.

Das ganze evtl. in mehreren Durchgängen, bis das gewünschte Maß erreicht ist:

25CrMo4-Rohr gebogen 1

25CrMo4-Rohr gebogen 1

25CrMo4-Rohr gebogen 2

25CrMo4-Rohr gebogen 2

Praktischerweise gibt’s einem dann gleich zwei Teile. Wenn’s fertig geschweißt ist, wird das mal das Lager für den Knüppel – da dreht sich alles drum… aber erst mal zum Prüfer mit den Einzelteilen…

Knüppellager komplett.

Knüppellager komplett.

Nebenkriegsschauplatz: Mal wieder ein Teil aus 3 mm AW2017 gefräst (Klappen-Bedienhebel):

Klappen-Bedienhebel.

Klappen-Bedienhebel.