Archiv der Kategorie: Fahrwerksschwinge

Fahrwerksschwinge und -Aufhängung

Die zwei noch fehlenden Gegenplatten für das Fahrwerkslager mittels CNC-Fräse aus 6 mm dickem AW 2017 hergestellt:

Gegenplatten Fahrwerkslager.

Gegenplatten Fahrwerkslager.

Dann die Fahrwerksschwinge auf Maß gekürzt (=1 Stichsägeblatt stumpf) und angefangen, diese in Form zu feilen. Dabei festgestellt, dass die Dicke der Schwinge an fast allen Stellen nicht ausreicht. Dementsprechend weitere Lagen 600 g/m² UD-Glasgelege auflaminiert und mittels Abreissgewebe zum trocknen verpresst:

Auflaminieren Glasfaser.

Auflaminieren Glasfaser.

Danach die Fahrwerksschwinge erneut in Form geraspelt/gefeilt/geschliffen (=1 x Raspel Hieb 2 stumpf). Ich sage nur: Kleine, feine, fiese Glasfasern! :-/

Danach Anprobe, ob die Fahrwerkslager passen:

Passt!

Passt!

Da positiv mit ~2 mm seitlichem Spiel, schließlich den Kohlefaserschlauch D=90 mm x 45° aufgelegt, eingeharzt und anschließend wieder mit Abreissgewebe verpresst:

... und Socke drum!

… und Socke drum!

Noch mehr Metall…

Einige weitere Metallteile hergestellt:

  • Lager für Höhenruder aus 4 mm AW2017 mit abgeschrägter Rückseite, passende Gegenstücke (Konstrukteur: „Teil ohne Zeichnung“) für die Innenseite aus 1,5 mm AW2017, Gegenstück für den Umlenkhebel und Anlenkhebel Höhenruder aus 1,5 mm AW2017:

    Höhenruderlager, Gegenstücke.

    Höhenruderlager, Gegenstücke.

  • Lager für das Seitenruder aus 4 und 1,5 mm AW2017:

    Seitenruder-Lager.

    Seitenruder-Lager.

  • Innenhülsen für das Fahrwerkslager aus AW7075; für die Rillen habe ich mir einen Drehmeißel aus HSS geschliffen, was bestimmt 2 h in Anspruch genommen hat (Schleifen-Wasserbad-Schleifen-Wasserbad-… ja nicht ausglühen!). Weiterhin die Nabe für den Höhenruder-Umlenkhebel aus 8×1 mm V2A-Rohr geschnitten:

    Fahrwerksdämpfer-Innenteile, Nabe HLW-Umlenkhebel.

    Fahrwerksdämpfer-Innenteile, Nabe HLW-Umlenkhebel.

Ach ja: CNC-Fräse verkauft, da Budget für eine neue her muss. Die Portalfräse ist zu weich, um Alu vernünftig zu fräsen (Schruppen musste man mit 0,7 mm Aufmaß, um dann mit 0,1 mm Aufmaß gerade so das Nennmaß -0 + 0,2 mm zu erreichen). Mal schauen, was der Nachfolger wird (eins ist sicher: viel zu teuer)…

Formen (V)

Zunächst Fahrwerksschwinge entformt, was ein größerer Act war. Die Schwinge wiegt vor der Besäumung glatt 6 kg, was eigentlich ~0,5 kg zu wenig ist; bedeutet: zu viel Harz drin (da die Dichte von Glasfaser 2,6 g/cm³ und von Harz 1,15 g/cm³ ist). Es gibt aber auch eine Tabelle, die spricht von 5,2 kg. <Ironie>So ein Glück, dass die Unterlagen wohlgeordnet und widerspruchsfrei sind</Ironie>.

Die Schwinge wird später einem Belastungstest unterzogen, bevor sie fertig eingebaut wird. Ich traue dem Braten nicht (gerade, weil der Konstrukteur darauf hinweist, dass bereits 3 von 9 Selberbauern ihre Schwinge neu machen)…

Fahrwerksschwinge vor dem Besäumen.

Fahrwerksschwinge vor dem Besäumen.

… und dann kamen die restlichen Formteile an die Reihe. Alles schön nass-in-nass laminiert:

  • Tanks: Die Gaz’aile2 verfügt über mehrere Rumpftanks. Der eine sitzt vor/unter den Sitzen, der andere hinter dem Instrumentenbrett „auf den Knien“. Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich den Zusatztank genau so einsetzen werde, wie von den Formen vorgegeben (Position gefällt mir nicht, ist der Avionik etwas im Weg). Alle Tanks sind aus 106 g/m² Glasfaser, 170 g/m² Aramid. Gewicht Haupttank: 535 g. Tanksumpf: 41 g. Zusatztank: 683 g.

    V. o. n. u.: Zusatztank, Haupttank, Tanksumpf.

    V. o. n. u.: Zusatztank, Haupttank, Tanksumpf.

  • Kühlluft-Einlass: 106 g/m² Glasfaser, 170 g/m² Aramid = 253 g.
  • Kühlluft-Auslass: 106 g/m² Glasfaser, 170 g/m² Aramid = 149 g.

    Kühllufteinlass (oben, links) und -Auslass (unten rechts).

    Kühlluftein- und -Auslässe.

  • Verlängerungen Kühllufteinlass: 106 g/m² Glasfaser, 196 g/m² Carbon = 271 g (beide zusammen). Die werden später teilweise an die Motorhaube, teilweise in das Brandschott eingeklebt.
  • Radschuhe Hauptfahrwerk: Die sind etwas komplizierter im Aufbau: 106 g/m² Glasfaser, 170 g/m² Aramid. Die Verstärkungen habe ich statt aus Aramid aus 210 g/cm² Aramid/Carbon-Hybridgewebe hergestellt. Gewicht: 289/293 g.
  • Radschuh Bugrad: 106 g/m² Glasfaser, 210 g/m² Kohle/Aramid Hybrid, Loch innen mit 300 g/m² Glas überdeckt. Verkleidung Bugradstrebe: 106 g/m² Glasfaser, 170 g/m² Aramid = 92 g (da wird noch einiges abgeschnitten).

    Bugradverkleidung, Hauptradschuhe.

    Bugradverkleidung, Hauptradschuhe.

  • Verkleidung Seitenleitwerk: 106 g/m² Glasfaser, 170 g/m² Aramid = 79 g.

    Rumpfspitze, Übergänge Rumpf-HLW/SLW.

    Rumpfspitze, Übergänge Rumpf-HLW/SLW.

  • L-Winkel, mit denen später die Motorhauben am Brandschott befestigt werden: 106 g/m² Glasfaser, 2x 196 g/m² Carbon = 143 g. Die 300 g/m² Glas-Decklage ergänze ich später.

    Winkel Motorhaubenbefestigung.

    Winkel Motorhaubenbefestigung.

Weiterhin war noch eine Form für den Motor-Lufteinlass da, aber der hat die glatte Seite außen statt innen. Das werde ich später nur als Urmodell missbrauchen (muss sowieso mit Temperaturbeständigem Harz gebaut werden, das habe ich aber nicht da):

Auspuffverkleidung, Motor-Lufteinlass (grobform).

Auspuffverkleidung, Motor-Lufteinlass (grobform).

Noch etwas zum Gewicht: Insgesamt sind meine Formteile zusammen ca. 1,1 kg schwerer geworden als die angegebene Referenz (bei dieser gibt es aber einen erheblichen Anteil Luft zwischen den Gewebelagen, das wollte ich zugunsten der Bauteilfestigkeit nicht riskieren). Ist auch der Technik geschuldet (alles Handlaminat). Das von mir zuerst angedachte Vakuumpressen habe ich aufgrund der Kosten (Lochfolie, Saugflies, …), zur Verfügung stehende Zeit und Wabbeligkeit der Formen nicht realisiert.

Resumee: Alles in allem war das Abformen eine Aktion von ganzen 4 Wochen, hat mich ~7 kg Harz gekostet und um einige Erfahrungen reicher gemacht (wie immer). Manche „Schönheit“ ist der knapp bemessenen Zeit zum Opfer gefallen (habe die Ausleihzeit gut ausgenutzt…). Wird beim Finish nachher seine Zeit kosten, das wieder zu richten.

Hauptfahrwerksschwinge und weitere Formteile

Gestern weitere Formteile (Radschuh Bugrad und linkes Hauptfahrwerk, Tanksumpf) laminiert (Bilder folgen).

Heute dann die Hauptfahrwerksschwinge laminiert. Das ist ein ziemlich langwieriger Prozess, da hier etliche (~28 Lagen) UD-Glasfaserband (650 g/m²) aufeinandergestapelt werden müssen, und zwar so, dass sie nachher an allen Stellen auf der gleichen Höhe ankommen. Also zunächst einen Helfer (Vater) organisiert, mit Mittagessen bestochen und die 10 cm-Gewebebänder aus UD-Gelege zurechtgeschnitten:

Arbeitsvorbereitung.

Arbeitsvorbereitung.

… dann Lage für Lage auf einer PE-Folie eingeharzt (mit Rolle), aufgelegt …

Auflegen der Gewebelagen.

Auflegen der Gewebelagen.

… und die Luft rausgedrückt (mit Rundpinsel und Squeegee). Manchmal musste auch noch ein wenig Harz nachgestrichen werden, damit das nicht zu trocken wird.

Andrücken und Luftblasen herausdrücken.

Andrücken und Luftblasen herausdrücken.

Kurze Zeit später (6 1/2 h hat das Laminieren gedauert, ohne Pausen in einem Rutsch durch!), sicherheitshalber noch eine zusätzliche Lage drauf und mit dem Teflonband formgenau in die Form gedrückt:

Alle Lagen drin und übriges Harz herauspressen.

Alle Lagen drin und übriges Harz herauspressen.

Bin ich mal gespannt, wie sich das Teil entformen lässt.