Archiv der Kategorie: Holz

Rund ums Holz…

Rumpfbeplankung, die VIII.

Alle 45°-Schrägen abgehobelt und mit 40er Schleifpapier abgeschliffen. Die vorderen 45°-Beplankungen mittels Pappschablone (da die Abwicklung kompliziert ist) ausgeschnitten und zum „Vorformen“ über Nacht auf den Rumpf gelegt (abgesehen davon ist die Luftfeuchte momentan zu groß zum Verkleben). Das „Boot“ sieht jetzt schon ganz nett aus:

Das Boot (I).

Das Boot (I).

Das Boot (II).

Das Boot (II).

Kleiner Exkurs: Nach dem Durchleuchten wurden die Fehlstellen im Sperrholz mit Roststift markiert. Beim Zuschneiden aller Teile wird peinlichst darauf geachtet, keine Fehlstellen zu verbauen:

Vermeiden von Fehlstellen.

Vermeiden von Fehlstellen.

Bruchtests erfolgreich!

Die ersten Biegeprüfungen des Oregon Pine sind kläglich gescheitert. Sie wurden an einer professionellen Zugmaschine durchgeführt und zeigten lediglich ~60% der geforderten Festigkeit. Das hat mir zuletzt schlaflose Nächte bereitet und ich habe die weiteren Arbeiten am Flieger gestoppt.

Heute habe ich dann zusammen mit Mario erfolgreich die Bruchtests durchgeführt (mit der einfachen Methode nach Serge Pennec – Analogwaage und Wagenheber – vielen Dank für’s Zusammenbauen, Mario!).

Sämtliche Proben haben die Biegefestigkeitsanforderung bequem erfüllt. Wir liegen im Schnitt bei 84,7±6,9 N/mm² (nach Bibel umgerechnet auf 12% Restfeuchte). Gefordert waren lediglich 71 N/mm².

Damit kann es ungebremst weitergehen! 🙂

Manöverkritik: Ursachen für die schlechten Ergebnisse an der Profi-Zugmaschine sind (gestern früh am FEM durchgerechnet):

  1. Zu kleiner Radius der Auflager und des Stempels (dadurch Vorschädigung des Holzes).
  2. Zu geringer Abstand der Auflager (dadurch Überlappung der Spannungen von den Auflagern und der eigentlichen Biegestelle).

(Bilder folgen noch)

C6 Leisten und Beplankung zugerichtet, 45°-abgeschrägt

Gestern und heute C6-Leisten und -Beplankung zugerichtet. Die Leisten sind zur Erleichterung nach Zeichnung im 45°-Winkel abgeschrägt. Das ging nach mehreren Anläufen mit der Fräse ganz passabel, so dass ich nur ~40 cm Okoume verschnitten habe:

C6 Leisten in der Helling

C6 Leisten in der Helling. Durch das Loch in der Mitte läuft später die Höhenruder-Schubstange.

Da ich das nicht lösen wollte wie einige mutige Franzosen (Fase im eingeklebten Zustand gefräst), habe ich ein kleines CNC-Programm geschrieben, welches mit dem Fasenfräser in mehreren Zustellungen die Schräge herstellt (ansonsten sind die Kräfte auf die Leiste gar zu gewaltig und man bekommt sie nicht mehr vernünftig eingespannt). Die Fasenlänge lässt sich mittels Eingabeparameter einstellen. Damit liefen alle Leisten zügig durch. Sehr schick. 🙂

Tipp für Nachahmer: Gleichlauffräsen heißt das Stichwort, sonst reißt das Holz aus. Genügend Vorschub im Verhältnis zur Umdrehungszahl sollte auch drin sein, sonst verbrennt das Holz unten, wo der Fräser seinen kleinsten Durchmesser hat…

C4 versäumt, C5 Leisten versäumt

Gestern Mario besucht; er hat schon C1-C10 verklebt und denkt gerade darüber nach, das Seitenleitwerk anzufangen. Die Zugproben sehen gut aus, lediglich das Oregon Pine muss noch ordnungsgemäß zerrissen werden.

Heute nur C4 versäumt und C5 Leisten versäumt. Schönes Ergebnis (aber ohne Bild, weil spät)…

 

Zugproben – Leisten, die 2te

Nachdem die großen Zugprobe-„Knochen“ aus Oregon Pine an der Einspannstelle statt an der dünnsten Stelle gerissen sind, nach Bibel zweifach verjüngt. Mal sehen, ob das klappt:

"Knochen" aus Oregon Pine

„Knochen“ aus Oregon Pine


Sch…öne Arbeit. Mit Dekupiersäge anstatt Bandsäge und dann die Rundungen gaaaanz vorsichtig ausfeilen…

Erste Ergebnisse aus den Zugproben

Mario war heute früh in der Uni, ich konnte leider nicht (die Arbeit ruft). Die Zerreissmaschine wollte zwar nicht so ganz (erwartet offensichtlich Metall, die Dehnung des Holzes ist wohl zu groß), aber die ersten Ergebnisse zeigen, dass die Festigkeit oberhalb der geforderten Mindestwerte liegt. Jetzt müssen wir wieder warten, bis die Maschine wieder mal frei ist…

MaterialHolzstärke / mmZugfestigkeit längs/quer / N/mm²Mindestwert S. Pennec / N/mm²
Okoume-Sperrholz1,253,1 / 40,544,1/26,5
Okoume-Sperrholz1,644,1/26,5
Okoume-Sperrholz2,044,1/26,5
Okoume-Sperrholz2,544,1/26,5
Okoume-Sperrholz18,044,1/26,5
Oregon Pine-Leiste18,0117,7

Vorbereitung Zugproben

Heute Mario besucht, der rennt mir langsam davon (mir fehlen im Vergleich Arbeits-, Ablagefläche und Baugewichte). Er hat einen ganzen Stapel von Zugproben (jeweils 3 quer und 3 längs für jede Stärke unseres Sperrholzes sowie 4 Oregon-Pine-Stäbe) nach DIN 50125 für die Zerreißmaschine in der Uni vorbereitet – fleißig (ich hab nur die geschäfteten Harzproben geschafft)!

Ich bin gespannt, wie die Festigkeit (sowohl der Holzes als auch des Harzes) in Zahlen aussieht!

Balken -> Leisten

Obwohl fast zu schade, muss es sein… Die Schreinerei Kattner in Babenhausen hat unser Anliegen verstanden und die beiden Balken in handliche Stücke zersägt. Sind sogar noch ein paar Reste übrig geblieben. Für Nachahmer: die übliche Hobelkreissäge hat 4 mm Sägebreite…

Balken-Schnitt-V4

Die zwei gewählten Oregon-Pine-Balken. Man beachte den senkrechten Verlauf und die Dichte der Jahresringe.

Jetzt noch auseinandersortieren (schließlich sollen das 2 Flugzeuge werden). Das ist Marios Garage (deutlich geräumiger als meine):

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Mario vor dem Haufen Kleinholz.

Okoume Sperrholz-QA

Das aus Belgien importierte Okoume-Sperrholz (angeblich Aviation Grade, aber ohne Stempel) ist geliefert worden und wurde mittels 1.000 W Halogenstrahlern (Bauleuchten) durchleuchtet. Das soll sicherstellen, dass die Innenlagen auch vollständig und das Sperrholz verwendbar sind:

Durchleuchten des Sperrholzes.

Durchleuchten des Sperrholzes.

Die bei der Durchleuchtung erkennbaren Defektstellen wie unterbrochene Innenlagen, zu große Astlöcher, Tesafilmstreifen (!), … wurden mit Rotstift markiert:

Fehlstelle (Unterbrechung Mittellage).

Fehlstelle (Unterbrechung Mittellage).

Fehlstelle mit Rotstift markiert.

Fehlstelle mit Rotstift markiert.

So sieht das ganze übrigens mit Billig-Birkensperrholz aus dem Baumarkt aus (alle Proben sehen gleich gut aus; Vorder- und Rückseite sind optisch perfekt):

Durchleuchtungstest

Billig-Sperrholz aus dem Baumarkt.

Damit erübrigt sich wohl die Frage, ob „normales“ Sperrholz geeignet ist…

Oregon Pine – Aussuchen des Balkens

Mario hat es nach vielen, vielen Anfragen geschafft, Oregon Pine (eine Kiefernart mit etwas geringerer Dichte und auch Festigkeit als unsere osteuropäische Kiefer) in der gewünschten Qualität zu besorgen. Der Holzhandel Münchinger in Otisheim hat einen ganzen Container mit Oregon Pine in den gewünschten Abmessungen (250 x 80 x 4800 mm^3) besorgt. Heute hingefahren und in dem Haufen Holz tatsächlich zwei Balken gefunden, die für unsere Flieger tauglich sein sollten. Jahresringe schön senkrecht und Dichte ~ 1 Ring pro mm, keine Harzgallen, Windrisse, Drehwuchs oder Astlöcher! 🙂

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Der Transport nach Hause war etwas abenteuerlich, aber Marios Caddy schluckt einfach alles! 😉

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Mal sehen, wie wir die Dinger zu Leisten verarbeiten können…