Archiv der Kategorie: Bugrad

Blech-Biegeteil im Detail

Das anzuschweißende Teil zur Versteifung der künftigen Bugradstrebe ist im ersten Anlauf nicht am Prüfer vorbei gekommen (da hat sich ein Riss in einer Biegung gebildet). Ich habe das Teil nun konstruktiv überarbeitet, damit es nicht noch einmal reißt (Freistellung für die Biegung: Rundung mit R=1,5 mm, keine scharfe Kante mehr).

Daher noch einmal das Spiel, allerdings diesmal mit vernünftiger Vorrichtung (die spare ich mir bei den einfachen Blechbiegeteilen normalerweise, da langt der Schraubstock mit ordentlich abgerundeten Schonbacken):

  1. Biegevorrichtung mit passendem Innenmaß und -Radien (Minimalbiegeradius 1,5 mm beachten!) aus Alu fräsen, Gewindelöcher zur Fixierung des Blechs schneiden.
  2. 1,5 mm 25CrMo4-Blech auf CNC-Fräse ausfräsen, auf Vorrichtung verschrauben und mit Gummihammer um Vorrichtung wickeln:

    Umlegen des Blechs.

    Umlegen des Blechs.

  3. Fertig umgelegt:

    Fertig umgelegt.

    Fertig umgelegt.

  4. Die Winkel noch etwas richten (das Blech federt immer zurück beim Biegen), danach die „Flügel“ ab- und den Radius ausfräsen:

    Vorrichtung und fertiges Teil.

    Vorrichtung und fertiges Teil.

Das senkrechte, mittige Loch in der Vorrichtung ist der Mittelpunkt des Radius‘ und dient zum wiederholten Setzen des Nullpunks auf der Fräse.

Keine Risse mehr! 🙂

Halter für Gummibänder

Das Bugrad hat bei der Gazaile keinen der üblichen Stoßdämpfer, sondern wird durch Gummibänder (von einem Autoanhänger) gefedert. Dieses wird bei mir mit diesem Teil aus AW 7075 gehalten:

Halter für Gummibänder.

Halter für Gummibänder.

Bugradanlenkung

Die Bugradstrebe braucht noch einige Teile zur Anlenkung per Pedale. Daher die Schmalversion der Anlenkungshülse aus AW 7075 nebst dem Klemmring hergestellt, welcher später in der Bugradstrebe für die kraftschlüssige Verbindung sorgt. Wichtig: Die Anlenkungshülse bekommt im Gegensatz zum Plan kein Gewinde, sondern nur ein Durchgangsloch da sonst die gewünschte Klemmwirkung nicht erreicht werden kann (im Bild fehlen noch die dazu notwendigen Kontermuttern).

Anlenkungshülse Bugrad (II).

Anlenkungshülse Bugrad (I).

Beim Klemmring habe ich die den Gewindelöchern gegenüberliegende Seite ausgefräst, da mein FEM mir gesagt hat, dass dieses Material nicht trägt. Weitere Änderung zu den Plänen: Mindesteinschraubtiefe der M8-Schrauben im Alu nach Norm beachten (1,1 x D) => Innendurchmesser des Klemmrings muss kleiner werden!

Anlenkungshülse Bugrad (I).

Anlenkungshülse Bugrad (II).

Weitere Halter für Umlenkrollen Bugrad

Meister des Verschnitts oder: Wie so ein einfaches Teil so lange dauern kann…

Fehlerquellen bei der Fertigung: Was soll ich sagen, das sind ganz offensichtlich etliche (weil ich jede davon durchprobiert habe)…

  • Einmalwerkzeug zum Spannen in der Fräse benötigt
  • 3 Aufspannungen je Teil → Nullpunkte jedes mal neu zu finden…
  • 2 Teile, 1 davon spiegelverkehrt
Halter für Umlenkrollen C0.

Halter für Umlenkrollen C0.

Das letzte, noch fehlende Loch zur Befestigung an der Bugradverstrebung wird gebohrt, wenn das „Ohr“ um besagte herumgewickelt wurde.

Bugradstrebe, dickes Blech biegen

Den U-förmigen Halter für die Bugradstrebe hergestellt. Ich habe schon geahnt, dass das nicht einfach wird (da aus 2,5 mm starkem 25CrMo4). Einfach umbiegen in der Mini-Schwenkbiegemaschine braucht man gar nicht erst versuchen, da biegt sich die Maschine, nicht das Blech.

Also auf die klassische Art und Weise: Stahlblecheinlage und Holzklötze  mit den richtigen Abmessungen hergestellt und mit viel Geduld und 5 kg-Fäustling auf dem Schraubstock umgelegt (ja, ich habe mehr als einen Holzklotz verbraucht, da nützt auch Panzertape nur wenig):

Blech zum U biegen.

Blech zum U biegen.

Danach mit der CNC-Fräse auf 3 Seiten bearbeitet und schon ist er fertig (Aktion in Summe: ~6 h).

Fertiger U-Halter.

Fertiger U-Halter.

Die Fräse (bzw. genauer gesagt der Fräser) müht sich bei dem zähen Material schon reichlich ab. Ohne ständige Kühlung wird der VHM-Fräser innerhalb von 10 s rotglühend (spricht sehr für die Qualität des Materials, dass es sich nicht einfach so verabschiedet hat). Da ich mit der Sprühdose kühle und keine Minimalmengenschmierung habe, ist Geduld gefragt…

Noch mehr Stahlteile

Die Achse für den unteren Seitenruder-Beschlag aus Ø14×1-Rohr 25CrMo4 zugerichtet + auf Maß gefräst sowie den Halter für das Ruderhorn aus 2,0 mm 25CrMo4 gefräst (gleich noch eins für Mario mitgemacht, das waren nur 2 Minuten extra).

Achse Seitenruder, Halter Ruderhorn.

Achse Seitenruder, Halter Ruderhorn.

Im gleichen Aufwasch habe ich die Knotenbleche für die Bugradstrebe aus dem gleichen Blech gefräst (noch ohne Bild).

Bugrad-Teile

Das Führungsrohr für das Bugrad aus Ø45×1,5 25CrMo4 zugeschnitten, mit den Erleichterungsbohrungen ø20 und Durchgangsbohrungen für die M3-Schrauben versehen.

Die passenden Gleit-/Klemmringe oben und unten aus AW7075 gedreht (Spiel zum später innen gleitenden Bugradrohr 0,15 mm):

Führungsrohr Bugrad mit Klemmringen.

Führungsrohr Bugrad mit Klemmringen.

Stahlteile

Verschiedene Teile aus 1,5 mm 25CrMo4 gefertigt:

Beschläge für das Seitenruder (die waren einfach):

Beschläge für das Seitenruder.

Beschläge für das Seitenruder.

… und einige Beschläge / Rohrzuschnitte für das Bugrad-Außenrohr:

Beschläge für das Bugrad.

Beschläge für das Bugrad.

Weiterhin zwei fehlgeschlagene Versuche, ein U-Blech für den Knüppel maßgenau (16 mm Innenmaß) zu biegen. Ich bekomme das einfach nicht genau genug hin (einmal 20 mm Innenmaß, einmal 18 mm). Da müssen Profis ran…