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Als Luftsportbegeisterter beschäftige ich mich seit ich 12 bin, mit der Modellfliegerei. Später erfüllte ich mir mit 18 meinen Traum vom Selberfliegen mit dem PPL-B (Motorsegler). Nun, zum Jahreswechsel 2013/2014, geht es mit dem eigenen Flugzeug weiter!

Hauptbolzen – Nada

Nach etlichen Stunden und häufigem Schärfen des HM-Drehmeißels aufgegeben, den Hauptbolzen selbst herzustellen. Das gehärtete 10.9er ist einfach zu zäh.

Alternativer Plan: Drehen lassen. Also ca. 10 Anfragen abgeschickt, mal sehen, ob einer Mitleid hat.

Das erste Angebot einer Dreherei in der Nähe beläuft sich inkl. MWSt. auf 309,40 € (für zwei läppische Bolzen, wohlgemerkt). Das kann es ja nicht sein… 🙁

Hauptbolzen, die I.

Heute sind die M22er HV-Schrauben (Festigkeit 10.9) gekommen. Sofort dran gemacht, die Teile abzudrehen, um die Hauptbolzen herzustellen.

Merke: Der gehärtete Stahl frisst Werkzeuge wie verrückt (und zwar egal ob VHM oder HSS). Bisher habe ich nur Alu gedreht, das ist schon ein ganz schöner Unterschied…

Das braucht wohl noch ne Weile:

Drehen der Hauptbolzen

Drehen der Hauptbolzen.

Spanten anformen…

Die Spanten müssen nun an die Holme angepasst werden. Die Unterseite aller Spanten wurde mittels langer, dünner Leiste mit einer kontinuierlichen Krümmung versehen (d.h. auf passende Höhe abgehobelt und mit Winkel versehen).

Die Seiten der Spanten C0-C1 wurden ebenfalls bereits mit einer kontinuierlichen Krümmung versehen. Die übrigen Spanten kommen auch noch dran.

Kontrolle der Krümmung.

Kontrolle der Krümmung.

So langsam nimmt der Rumpf Form an (in jeglicher Hinsicht). 🙂

Falsche Hasen (Holme)

Herstellung von falschen Holme AKA „Bohren der Löcher für Hauptbolzen in Spanten“:

Die Löcher für die späteren Hauptbolzen müssen in den Spanten C2 und C3 exakt aufeinander fluchten, da ansonsten die Bolzen später nicht richtig sitzen. Das ist eine längere Prozedur:

Aus 2,4 m langen billigen Holzleisten ein paar Holmstummel hergestellt („falsche Holme“) und mit den präzisen Außenmaßen der späteren echten Tragflächenholme versehen. Die Dicke  des Holms von ursprünglich 80 mm auf exakt 65 mm runtergehobelt, damit die beiden Spanten später planparallel zueinander stehen (was eine ziemliche Plackerei ist – leider führen Baumärkte keine 32,5 mm starken Leisten).

Dann auf beiden falschen Holmen sowie C2 und C3 die Lochpositionen für die beiden Hauptbolzen angezeichnet. Vorsicht: Die CAD-Pläne lügen bzgl. der vertikalen Maße (Korrekturen dafür befinden sich wie so oft, in der Doku bzw. Handskizze)! Beide Holme genau in der Mitte zwischen den zwei Löchern verschraubt und mit einer V-Form von beidseits exakt 2,5° (±0,1°) gegeneinander angestellt. Dadurch bekommen die zu bohrenden Löcher auf beiden Seiten genau den gleichen Abstand von Ober- und Unterkante des Holmpakets (Symmetrie!).

Das etwas unhandliche falsche Holmpaar dann als Ganzes mit der Ständerbohrmaschine mit einem 18 mm Holzbohrer durchbohrt. Danach den Holm auf dem Spant C3 platziert (dessen Oberseite vorher mit den später benötigten 3° Anstellwinkel versehen wurde), die V-Form beidseits wiederum exakt ausgerichtet und schließlich auch C3 durchbohrt.

Alles in allem: ca. 7,5 h Arbeit (und nicht mal ein Bild davon)…

Mal sehen, wie zufrieden ich mit der Position der Löcher in ein paar Jahren noch bin, wenn ich die beiden Tragflügel hergestellt habe. Die falschen Holme müssen aufgehoben werden, um später die echten Holme mit den Löchern an genau den richtigen Stellen zu versehen.

Rumpfholme verleimt

Heute als erstes die Rumpfhelling im Garagenboden verdübelt. Es hat mich gestört, dass die leicht verrutscht, wenn man dagegen kommt. Jetzt ist sie unverrückbar!

Dann die zu niedrigen Fixierungsklötzchen (waren 18 mm hoch) gegen welche mit einer ausreichenden Höhe (28 mm, ansonsten stehen die Holmleisten nicht 100% senkrecht) getauscht. Die Klebestellen mit Paketband abgedeckt. Dann die Holme (bestehen aus 3 Leisten á 30×10 mm²) auf den richtigen Dickenverlauf abgehobelt (laufen hinten auf ca. 15 mm Dicke zu) und provisorisch mit Schraubzwingen montiert. Eine Leiste alleine ist ziemlich elastisch, aber alle drei zusammen verhalten sich wie eine Blattfeder…

Anschließend das ganze Ensemble mit angedicktem Harz verklebt und ordentlich fixiert (ja, man kann nie genug – kleine – Leimzwingen haben). Der Heizlüfter muss jetzt über Nacht laufen, ansonsten wird’s zu kalt in der Garage zum Aushärten (was mich daran erinnert, dass ich noch einen Ölradiator besorgen muss).

Verleimung der Holme.

Verleimung der Holme.

Wozu ein Gleittag doch gut sein kann… 🙂

Ich muss mich auch so langsam um die Flügel-Hauptbolzen kümmern. Die braucht man zur Fixierung von C2 und C3, nachdem die Befestigungslöcher mit Hilfe eines Dummy-Holms gebohrt wurden…

Rumpfform ist erkennbar!

Heute erst einmal wieder das prima Wetter genutzt und mit der Super Dimona die kleine Pilotin herumkutschiert (natürlich wieder mit hauptsächlich ausgeschalteter Belüftung durch den Quirl).

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Kleine Pilotin in der Dimona.

Das hat mich stark motiviert, den Rumpf anzugehen. Also alle Spanten in die große Werkstatt verfrachtet, peu a peu ausgerichtet und mit Zwingen befestigt. Bei der Holmform für C0 hatte ich einen kleinen Denkfehler drin (840 mm Breite gelten an der Vorderseite!), was aber instantan korrigiert werden konnte. So langsam lässt sich die Rumpfform erkennen (böse Zungen behaupten ja, ich würde ein Boot bauen 😉 ):

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Spanten in der Helling – vorne.

 

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Spanten in der Helling – hinten.

Das gibt wieder Auftrieb!

C5 und C6 versäumt

Gute Nachrichten: Alle Spanten für den Rumpf sind fertig (d.h. heute C5 und C6 versäumt)!

Gewicht C5: 1.037 g (183 g leichter als der Durchschnitt, 92 g leichter als das bisher leichteste gebaute).

Gewicht C6: 840 g (61 g leichter als der Durchschnitt, nur 6 g schwerer als das bisher leichteste gebaute).

Alle Spanten (C0-C10) zusammen sind damit in Summe 369 g leichter als der Durchschnitt! Damit kann ich für heute zufrieden sein. Morgen wird aufgefädelt, dann gibt’s wieder ein schönes Bild!

😀